So funktioniert unser Gehirn: Besser ein «Nein» als gar keine Antwort
Als Mitglied der Akademie für neurowissenschaftliches Bildungsmanagement erfahre ich regelmäßig Neues aus dem Bereich der Gehirnforschung.
Diese Neuigkeiten möchte ich gerne mit Ihnen teilen.
Denn Bildung geht uns alle an. Vor allem wenn es um unser Gehirn geht.
Wer sein Gehirn versteht und richtig anspricht, lernt deutlich effizienter und nachhaltiger = Gehirngerechtes Lernen
Gehirn-gerecht sind also Lern- und Lehr-Methoden, welche der natürlichen Arbeitsweise des Gehirns entsprechen.
Viele Resultate der Gehirnforschung fließen in meine Arbeit als Verständnisbrückenbauer bei Konflikten am Arbeitsplatz mit ein. Das erleichtert die Konfliktlösung.
Wer einen sozialen Ausschluss erlebt, benötigt nur ein Minimum an Aufmerksamkeit, um seine negativen Gefühle zu reduzieren.
Auch Absagen oder unfreundliche Kommentare fördern das Wohlbefinden mehr als von anderen Personen ignoriert zu werden. Diese Erkenntnis hat wichtige Implikationen für die Behandlung von Bewerberinnen und Bewerbern bei Auswahlprozessen, wie Psychologen der Universität Basel und der Purdue University in der Zeitschrift Personality and Social Psychology Bulletin berichten. Wenn sich mehrere Bewerberinnen und Bewerber für eine Arbeitsstelle interessieren, ist es unvermeidbar, dass nur eine Person eine Zusage und alle anderen eine Absage erhalten. Bei den erfolglosen Mitbewerbern werden durch die Zurückweisung, die einem sozialen Ausschluss gleichkommt, oft negative Gefühle ausgelöst.
Bisherige Forschung zeigte, dass Individuen sehr sensibel auf die kleinsten Anzeichen von sozialer Ausgrenzung reagieren. Denn diese gefährdet fundamentale Bedürfnisse des Menschen wie Zugehörigkeit, Selbstwertgefühl und Kontrolle. Ausserdem wird die eigene Wahrnehmung bedroht, eine Bedeutung für andere zu haben. Weil sich bisher wenige Studien der Frage widmeten, welche Faktoren zu einer Verbesserung der negativen Gefühle nach einer sozialen Ausgrenzung führen, haben Psychologen der Universität Basel und der Purdue University (USA) Rahmenbedingungen untersucht, die solche Situationen erträglicher machen.
Was bedeutet dies in der Praxis für das Verfahren zur positiven Konfliktlösung Mediation?
Mediation: Lizenz von Fotolia
Vieles hängt von Führungskräften respektive von der Unternehmenskultur in Bezug auf Führung ab. Sofern einem Unternehmen oder einer Firma Wertschätzung, Fairness gegenüber den eigenen Mitarbeitern und Transparenz wichtig sind und die Führungsebene diese Werte vorlebt, ist eine gute Basis für motivierte Mitarbeiter gesät. Daraus kann sich dann eine nachhaltige, weil positive Wertschöpfung ergeben. Auch ein „Nein“ bedeutet somit eine Wertschätzung und Respekt. Wer als Führungskraft dieses “ Nein“ nicht leistet und überhaupt keine Rückantwort leistet, läuft Gefahr, dass ein nach einer Bewerbung abgelehnter Kandidat negativ über das Unternehmen redet.
Anders ausgedrückt ; Wenn durch ein fehlendes „Nein“ Unzufriedenheit am Arbeitsplatz oder sogar ein Konflikt am Arbeitsplatz entbrennt, dann kann genau dadurch die Produktivität oder die Synergie in der Zusammenarbeit deutlich leiden und die Harmonie im Team oder in der Projektgruppe kann dadurch gefährdet werden. Jeder Konflikt am Arbeitsplatz am Arbeitsplatz, der nicht geklärt wird, kostet zudem mindestens €50.000(Quelle: Studie kpmg)